Was ist die Umlaufrendite? Definition, Berechnung und Bedeutung für Anleger
Warum die Umlaufrendite wichtig ist
Sind Staatsanleihen wirklich rentabel? Wer die Antwort sucht, findet in der Umlaufrendite eine entscheidende Kennzahl, denn sie ist ausschlaggebend an den Finanzmärkten zur Orientierung für das aktuelle Zinsumfeld. Die Umlaufrendite hilft bei der Beobachtung der Zinsentwicklung. Gerade für Anleger, Banken und Zentralbanken spielt die Umlaufrendite eine große Rolle. Sie liefert wichtige Signale für Anlageentscheidungen, Kreditvergabe und geldpolitische Maßnahmen.
Fact: In der Hochzinsphase der 1980er lag die Umlaufrendite teils über 10 %
Definition: Was ist die Umlaufrendite?
Die Durchschnittsrendite aller festverzinslichen Wertpapiere, die sich im Umlauf befinden, stellt die Umlaufrendite dar. Die Deutsche Bank berechnet diese für Deutschland. In den meisten Fällen geht es um Staatsanleihen mit eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die Umlaufrendite fungiert als Indikator für das allgemeine Zinsniveau. Damit wäre die Umlaufrendite erklärt.
Infobox: Staatsanleihen – ein Hintergrund
Bei Staatsanleihen handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere, die vom Staat herausgegeben werden. Der Zweck ist, Kapital an den Finanzmärkten aufzunehmen.
Der Käufer einer Staatsanleihe leiht folglich dem Staat für eine bestimmte Zeit Geld. Dafür erhält der Käufer regelmäßige Zinsauszahlungen – die sogenannte Kupons.
Ist die Ausleihzeit abgelaufen, zahlt der Staat den Nennwert der Anleihe an den Anleger zurück.
Die besondere Sicherheit bei der Anlage in Staatsanleihen liegt in der Zahlungsfähigkeit des Staates. Für Anleger wie Personen, Banken und Institutionen ist diese Anlageform wegen der Stabilität attraktiv. Zu dem sind Staatsanleihen wichtige Instrumente zur Finanzierung öffentlicher Ausgaben.
Nachfrage und Konditionen für Staatsanleihen werden durch das allgemeine Zinsniveau, die Bonität des Staates und das Vertrauen der Märkte beeinflusst.
Berechnung und Einflussfaktoren
In die Berechnungsformel der Umlaufrendite fließen Kupons, Kurs und Restlaufzeit ein.
Weitere Einflussfaktoren sind:
- Marktzinsniveau
- Inflationserwartungen
- Geldpolitik der Zentralbanken
- Angebot und Nachfrage am Anleihemarkt
Bedeutung und Anwendung
Die Umlaufrendite dient als Orientierungshilfe für Banken und Investoren. Zeitgleich stellt sie den Vergleichsmaßstab für andere Anlageformen dar. Auf Kreditkonditionen und Refinanzierungskosten hat die Umlaufrendite Einfluss. Bezüglich wirtschaftlichen Trends und geldpolitischen Entscheiden erweist sie sich als Frühindikator.
Grenzen und Kritik
Die Umlaufrendite ist eine Durchschnittsberechnung und gibt damit nicht direkt Auskunft über einzelne Anleihen. Nur deutsche Staatsanleihen haben lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft auf internationalem Sektor. Bonität und Risiko fließen als Einflussfaktoren nicht ein. Bei extremen Marktbewegungen kann es zu Verzerrungen kommen.
FAQ – Häufige Fragen zur Umlaufrendite
Wie unterscheidet sich die Umlaufrendite von der Rendite einzelner Anleihen?
Die Umlaufrendite ist ein Durchschnittswert auf Basis der Renditen von vielen auf dem Markt gehandelten Anleihen. Bei der Rendite einer einzelnen Anleihe werden nur deren spezifische Kondition, deren Risko und Laufzeit berücksichtigt. Einzeltitel sind differenziert anzusehen, die Umlaufrendite ergibt einen Gesamteindruck.
Wer berechnet die Umlaufrendite und wie oft wird sie veröffentlicht?
Die Deutsche Bundesbank kalkuliert die Umlaufrendite in der Regel täglich mit jeweiliger Veröffentlichung. Damit wird die aktuelle Marktentwicklung angezeigt – ein kurzfristiger Indikator zum Zinsumfeld.
Warum ist die Umlaufrendite für Banken und Investoren relevant?
Für diese Anlegergruppe ist die Umlaufrendite eine Orientierung sowohl für die Zinsentscheidungen als auch für Finanzprodukte. Zudem dient die Umlaufrendite als allgemeine Einschätzung des Anleihenmarkts. Banken und Investoren bekommen damit die Basis für Bewertungen von Investments und die Steuerung von Portfolios.
Kann ich als Privatanleger die Umlaufrendite direkt nutzen?
Ein Privatanleger bekommt wertvolle Auskunft, um beispielsweise Entscheidungen für Anlagen bei festverzinslichen Wertpapieren zu treffen. Nützlich für Privatanleger ist die Umlaufrendite auch bei der Wahl von Spar- und Kreditprodukten. Dennoch müssen einzelne Investments individuell betrachtet werden.
Fazit – Was bleibt hängen?
Die Umlaufrendite ist ein Zinsindikator, der eine breigestreute Wirkung erzielt. Finanzprofis und interessierte Privatanleger profitieren von dieser Kennzahl für Entscheidungen.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)
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